Navigation auf uzh.ch
Am XENON Experiment ist es gelungen, den äusserst seltenen Zerfall von Xenon-124 mit einer Halbwertszeit von 1.8 ·1022 Jahren zu beobachten.
Etwa 1500 Meter tief im italienischen Gran Sasso-Gebirge befindet sich das Untergrundlabor LNGS (Laboratori Nazionali del Gran Sasso), in dem Wissenschaftler abgeschirmt von jeglicher Radioaktivität nach Teilchen der Dunklen Materie suchen. Hierzu verwenden sie den sogenannten XENON1T-Detektor, dessen Herzstück ein etwa ein Meter grosser zylinderförmiger Tank ist, gefüllt mit 3200 Kilogramm flüssigem Xenon bei einer Temperatur von -95 Grad Celsius.
Mit diesem Detektor ist es den Forschenden mit massgeblicher Beteiligung der UZH Forschungsgruppe von Laura Baudis gelungen, erstmals den Zerfall des Atoms Xenon-124 zu beobachten. Die dabei gemessene Halbwertszeit ist über eine Billion Mal länger als das Alter des Universums, das seit etwa 14 Milliarden Jahren existiert. Der beobachtete Prozess ist damit der seltenste jemals in einem Detektor direkt nachgewiesene Vorgang im Universum. «Dass es uns gelungen ist, diesen Vorgang direkt zu beobachten, zeigt eindrucksvoll, welches Potenzial in unserer Messmethode steckt – auch für seltene physikalische Phänomene, die nicht von Dunkler Materie herrühren», sagt Laura Baudis.
Publikation: Nature Volume 568 Issue 7753, 25 April 2019